
«Mentale Gesundheit als Gamechanger» lautete das Motto des ElternImpuls-Vortrages in Frauenfeld wo die Referentin Regula Forster den Teilnehmenden aufzeigte, was das im Alltag, in der Erziehung und im Umgang mit anderen bedeutet.
Es ist ein abendfüllendes Thema – hier für euch ein kleiner Einblick:
Wir stellen uns die mentale Gesundheit oft als Baum vor, mit einem starken Stamm und dicken Wurzeln. Doch eigentlich ist sie eher wie ein Busch, filigran, biegsam, mit vielen dünnen Wurzeln im Boden verankert. Sie verändert sich im Leben, ist nicht immer gleich. Auch das Leben ist polar, sowohl Sonne wie auch Regen gehören dazu, einiges ist lustvoll, anderes mühevoll. Das dürfen Kinder und Jugendliche schon früh lernen.
Neben vielen Tipps für den Alltag hat die Referentin uns das «dreidimensionale Menschenbild» aufgezeigt:
- Dimension = der Körper. Diesen HABEN wir. Er beinhaltet die Körperform, -funktionen, organisches Zellgeschehen. Wir können ihn pflegen und uns überlegen «was tut mir gut?», „Was stärkt mich, was schwächt mich?“
Z.B. Genügend Schlaf, bewusste Ernährung, genügend Flüssigkeit, gesunde Darmflora, Bewegung, … - Dimension = die Psyche. Diese HABEN wir. Sie ist oft unbewusst und instinktiv. Sie beinhaltet Gefühle, Emotionen, Begierden, Instinkte, Triebe, Affekte, Bedürfnisse, intellektuelle Begabungen, Verhaltensmuster. Sie ist eine «Diva». Wir können wir einen „lebensfreundlichen“ Umgang mit ihr üben und uns fragen «was tut meiner Psyche gut»?
Z.B. Liebevoller Umgang mit eigenen Gefühlen, gute Gewohnheiten, Grenzen setzen können, Gedanken kontrollieren, keine Perfektion anstreben, Balance zwischen ich und wir, … - Dimension = das Geistige. Das SIND wir. Hier befinden sich die eigenen Interessen, schöpferisches Gestalten, Liebe, Humor, eigene Werte, Intuition, Dankbarkeit, Gewissen, Vertrauen, Mut, Trotzmacht, Religiosität, Spiritualität, Wille. Hier haben wir die Möglichkeit, Stellung zu Körper und Psyche zu nehmen. Hier sind wir frei zu gestalten und einzigartig.
Z.B. Eigene Werte finden, Persönlichkeitsentwicklung, Humor/über sich selbst lachen, Selbstliebe, eigene Reflexion, Sinnvolles tun, Sinnhaftigkeit erleben, …
Körper und Psyche sind das Baumaterial. Im Geistigen sind wir der Baumeister. Denken wir an majestätische Sandburgen: aus fragilem Baumaterial kann Grosses und Schönes entstehen.
Die folgenden Zutaten unterstützen unser eigenes mentales Immunsystem und das unserer Kinder:
- Spass am eigenen Tun
Schüttet positive Hormone aus - Sinn finden in dem was wir tun
Sinnlosigkeitsgefühl schwächt das Immunsystem - Die eigenen Emotionen regulieren können
- Selbstverantwortung
Auf etwas eine Antwort finden - Umgang mit Druck lernen
Tools finden, die einem helfen. Das Kind fragen, was ihm gut tun könnte. Den Kopf frei machen – sich entspannen – auf den Atem achten – eine Phantasiereise machen – eine Prioritätenliste erstellen – Verbündete suchen – „gut“ reicht, … - Vorbild sein
Kinder schauen auf uns: Wie lösen wir ein Problem? Wie sprechen wir über andere? Wie perfekt will ich sein? - Gedanken steuern
Gedanken sind wie Magnete – wie du denkst, das ziehst du an - Positive Affirmationen
Sind meine Gedanken lösungsorientiert und konstruktiv? - Angst – Vertrauen
Angst löst keine Probleme. Hab Vertrauen - in dich und dein Kind. - Humor – der Booster für das Immunsystem
Gemeinsam mit den Kindern über sich selbst lächeln
Als erfahrene Kindergartenlehrperson hat Regula Forster uns auch von der Weisheit der Kinder erzählt. Sie wissen sehr genau, was ihnen gut tut und kommen auf verblüffende Lösungen, wenn man ihnen die Möglichkeit gibt, diese zu suchen.
Das Leben ist ein Prozess – es gibt immer Neues zu lernen und zu üben in Balance zu bleiben. Seien wir stolz auf uns und unsere Kinder, dass wir es immer wieder wagen – das ist die wahre Leistung. In diesem Sinne wünsche ich euch frohe und rundum gesunde Sommertage.
Weitere Informationen zu Regula Forster, Lehrperson, Dozentin, sinn-und wertezentriertes Coaching
